Ärztlicher Stellenanteil der Kinderschutzgruppe

Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, bei der auch medizinische Einrichtungen eine wichtige Rolle spielen. Nicht erkannte und unbehandelte Kindeswohlgefährdungen können schwerwiegende Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen haben, einschließlich Beeinträchtigungen ihrer körperlichen, kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung.

Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz
Die Kinderschutzgruppe an der Universitätskinderklinik koordiniert alle Belange des medizinischen Kinderschutzes. „Das interdisziplinäre Team besteht aus Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern und Psychologen, die gemeinsam für eine optimale Versorgung der Kinder und Familien arbeiten“, so Dr. med. Kristin Wellbrock. Seit 2018 ist die Kinderschutzgruppe durch die Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKIM) akkreditiert.

Dank der Förderung des Projekts Kinderschutz durch die Stiftung konnte die Arbeit der Kinderschutzgruppe durch zusätzliche personelle und materielle Ressourcen erheblich gestärkt und ausgebaut werden. Standardisierte und evidenzbasierte Vorgehensweisen wurden etabliert, um Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung bestmöglich klären zu können.

Leitliniengerechte Versorgung der betroffenen Familien
Das Ziel ist es, betroffene Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien im konkreten Fall einer Kindeswohlgefährdung, aber auch bei der neutralen Abklärung eines Verdachts, optimal zu begleiten. Dies gelingt nur durch enge Zusammenarbeit mit allen wesentlichen Akteuren des Kinderschutzes. „So können wir das Risiko für Entwicklungsdefizite verringern und eine leitliniengerechte Versorgung der betroffenen Familien sicherstellen“, bestätigt Prof. Dr. med. Thomas Lücke, Direktor der Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin in Bochum.